Zirbelkiefer in den Alpen Die Wohlfühlzirbe Zirbe Arve

Der Baum
Die Zirbelkiefer, auch genannt Arve, Zirbe oder Zirbel (lateinisch: Pinus cembra) gehört zur Familie der Kieferngewächse. Sie trägt auch den Beinamen „Königin der Alpen“.

 


„Der Arvenwald ist die Zierde des Gebirges, dessen kahlen Schädel er mit weihrauchduftenden Locken schmückt.“ (A.L. Schnidrig, 1935, Zeitschrift „Die Alpen“).

 

Bild über www.fotolia.com: Johannes Netzer

 

Verbreitet findet man sie in den Alpen und den Karpaten, und dort in Höhenlagen zwischen 1500 und 2500 Metern, teils sogar darüber. Der immergrüne Baum ist perfekt an das rauhe Gebirgsklima angepasst, verträgt Temperaturen zwischen -40 und +40 Grad Celsius. Er kann eine Höhe von 25 Metern, einen Stammdurchmesser von 1,7 Metern und ein Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen. Die Zirbelkiefer wächst sehr langsam.
Der Baum bietet Lebensraum und Nahrung für die Tannenhäher. Durch sie werden auch die Samen der Zirbelkiefer verbreitet. Der Tannenhäher legt Verstecke mit Zirbensamen für den Winter an, findet jedoch meist nur 80 Prozent davon wieder. Die nicht gefundenen Samen haben im nächsten Frühjahr ideale Bedingungen zum Keimen. So wächst eine neue Zirbelkiefer heran, teilweise mehrere Kilometer weiter und teils in deutlich unterschiedlicher Höhenlage.
Durch Rodungen zugunsten von Viehweiden und Ausbau von Salinen (Zirbe wurde dort als Brennholz zur Befeuerung der Sudöfen benutzt) sowie durch Fällen von Bäumen für die Holzschnitzerei sind Zirbenwälder in der Vergangenheit zum Teil sehr ausgedünnt worden.

 

 

 

Zirbenholz mit schöner Maserung und Harzeinschlüssen Die Wohlfühlzirbe Zirbe Holz

Wofür wird das Holz genutzt?
Schon früh wussten die Menschen aus dem Alpenraum um die positive Wirkung der Zirbe. So wurden Almhütten und Schindeln aus Zirbenholz gefertigt und Bauernhäuser im Inneren mit Zirbenholzmöbeln  und –wandvertäfelungen ausgestattet. Auch Kinderwiegen wurden bevorzugt aus diesem Material hergestellt.

 

Gerade in Südtirol wurde die Zirbe schon früh im Bereich der Heilkunde eingesetzt. Diese Tradition geht wohl auf die Ragginer Bauernärzte zurück, die im 18. und 19. Jahrhundert über viele Generationen hinweg Kräuter und eben auch die Zirbe nutzten, um Mensch und Tier gesund zu halten. Auf dieser Tradition aufbauend wird noch heute aus Ästen, Nadeln und Zapfen „Zirbelhydrolat“ bzw. „Zirbelöl“ gewonnen. Dies setzt man unter anderem bei Erkältungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Schwierigkeiten mit den Atemwegen, bei Schlafproblemen und zur Senkung des Pulses ein.

 

Zirbenholz wird darüber hinaus zur Aufbewahrung von Lebensmitteln (z.B. Brottöpfen) und als natürlicher Insektenschutz eingesetzt. Weiterhin erorbert die Zirbe durch Zirbenkerne, Zirbenhonig und Zirbenschnaps auch den Nahrungsmittelbereich.